Jugendliche aus Greven erleben eine intensive Bistumswallfahrt.
„Den Papst einmal live zu sehen, war für mich ein besonderes Erlebnis. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele junge Menschen den selben Wunsch hatten wie wir.“, erzählt Gina-Marie Nahrup und versuchte damit die Dimension einer außergewöhnlichen Reise zusammen zu fassen. Die Pfarrgemeinde St. Martinus und das Bistum Münster hatten allen Firmlingen und interessierten Jugendlichen eine Fahrt im Heiligen Jahr nach Rom angeboten. Welche Ausmaße, Einzigartigkeit und Atmosphäre diese Reise für die über 60 Teilnehmer aus Greven, darunter 41 Firmlinge, bieten sollte, konnte im Vorfeld wohl kaum jemand so erahnen.
So erlebten die jungen Reisenden einen Eröffnungsgottesdienst im Petersdom mit über 3.000 Pilgern aus dem ganzen Bistum Münster. Für den Grevener Thilo Ferling ein unvergesslicher Moment: „Meine persönliches Highlight der Romfahrt war der Petersdom, weil ich im Gottesdienst in der ersten Reihe saß, so alles hautnah mitverfolgen konnte und der Dom einfach schön ist.“ Die teilnehmenden Bischöfe aus Münster Dr. Felix Genn, der Weihbischöfe Dr. Christoph Hegge, und Rolf Lohmann sowie Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers, verdeutlichten in dieser Feier die tiefe Bedeutung der Pilgerreise anlässlich des sogenannten Heiligen Jahres, welches seit 1475 alle 25 Jahre in Rom gefeiert wird. In diesen seltenen heiligen Jahren sind spezielle Eingänge der vier päpstlichen Hauptbasiliken geöffnet, die heiligen Pforten.
Zur traditionellen Papstaudienz auf dem Petersplatz kamen 60.000 Menschen aus aller Welt zusammen. Viele der Grevener Pilger hatten sich Plätze weit vorne und nahe an den Wegstrecken, die das Kirchenoberhaupt mit dem sogenannten Papamobil zurücklegt gesichert. „Einige einmalige Chance“, die es zu nutzen galt, so Firmling Jannik Bruns. So nahe erlebt man den Papst nur selten oder vielleicht nie wieder. Inmitten der vielen Pilger war die Reisegruppe aus Greven dennoch gut zu erkennen. Gemeinsam mit den insgesamt gut 200 Jugendlichen im pastoralen Raum aus Emsdetten und Saerbeck wurden im Vorfeld auffallende grellgrüne Shirts gestaltet, die auch in dieser Menschenmenge gut erkennbar waren und für Aufsehen sorgten.
Neben weiteren Programmpunkten, der Durchschreitung aller vier Heiligen Pforten und freie Zeiten an den markanten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie dem Trevi-Brunnen, dem Kolloseum oder Spanischen Treppe blieb ein berührender Gottesdienst am Vorabend der Firmfeier den Jugendlichen in besonderer Erinnerung. In der Latheranbasilika wurden sie auf die Firmung eingestimmt. Weihbischof Hegge sprach die gut 2.700 jungen Christen direkt an und lud sie ein, Weihrauch zu entzünden oder das persönliche Gespräch mit einem Seelsorger zu suchen. „Eine Band, ruhige Gesänge und Kerzenschein sorgten für eine unvergessliche Atmosphäre, wie sie viele der Jugendlichen noch nie erlebt hatten“, erklärt Pastoralreferent Matthias Brinkschulte, der die Pilger aus Greven, gemeinsam mit Katechetin Christel Ehm begleitet hatte.
Höhepunkt und zugleich Abschluss der Pilgerwoche in Rom war die feierliche Firmung in der Basilika St. Paul vor den Mauern. In der ehrwürdigen Kirche, die selten für Gottesdienste dieser Größenordnung zur Verfügung steht, wurden 598 Jugendliche gefirmt, die Grevener Firmlinge jeweils von Domkapitular André Sühling. So wurde die zweitgrößte Kirche Roms mit gut 3.200 Pilgern und Gästen aus dem Bistum Münster gefüllt. Zahlreiche Eltern, Großeltern und Paten waren eigens zu dieser Feier nachgereist und konnten anschließend auf dem Campingplatz von Höffmann-Reisen ein großes Grillfest erleben, ehe am Samstag die lange Rückreise nach Greven anstand.
„Wir konnten hier eine intensive und außergewöhnliche Pilgerreise erleben. Ein Highlight, für welches wir dankbar sein dürfen und vermutlich ein Leben lang in guter Erinnerung bleiben wird“, fasst Matthias Brinkschulte abschließend diese besondere Pilgerfahrt zusammen.


